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Mit Mondfinsternisse
Das elektronische Mondglobus entspricht neuestem wissenschaftlichen Standard nach dem Fundamental- (FK5) u. Konstantensystem der
Internationalen Astronomischen Union (1976, 1979 u. 1981). Der dreidimensionale, dreh- u. neigbare Mond liegt mit 0.01 Bogensekunde Genauigkeit
(einschließl. Umfeld) an der Grenze des mit Amateurmitteln Nachweisbaren (1'',0.5'' entspricht der Auflösungsgrenze eines Teleskops mit 110-200 mm Öffnung). Infolge der Luftunruhe (seeing) erreichen selbst die größten Teleskope selten
das theoretische Auflösungsvermögen.
Naturverlauf aller Phänomene in Echtzeit mit fld. Datum- u. Uhrzeitanzeige für 10000 Jahre, vom 1.1.5001 v. Chr. bis 31.12.4999 n. Chr., in verkl. Dimension: Phasen, Stern- u.
Planetenbedeckungen, sämtl. Mondfinsternisse u.a.m. Die Veränderung der Himmelsfarbe über verschiedene Dämmerungsstufen gehört ebenso zur Wiedergabe des Naturablaufs, wie Jupiter mit seinen 4 hellsten Monden; Saturn mit Ringsystem u.
größtem Mond Titan; Phasen- u. parallaktischer Winkel bei Merkur, Venus, Mars usw. Wählbar: Vergrößerungen (Teleskop) und maßstäbliche Erweiterungen der Himmelsregion - fld. Datum- u. Uhrzeitanzeige - mit Planeten u. Sternen (genaue
scheinbare, geozentrische Sternposition unter Bercksichtigung der heliozentrischen Eigenbewegung, Entfernung u. Radialgeschwindigkeit, wahres Äquinoktium des Datums) nahe der Mondbahn. Ausschnitt aus 182322 anklickbaren
Hintergrundsternen gegenwärtig präzisester Sternpositionen des Sternkatalogs Hipparcos.
Das Planetarium des Erde-Mond Systems ermöglicht die Nachvollziehung sämtlicher Sonnen- und Mondfinsternisse in allen Winkeln und Entfernungen.
Zusätzl.: Gradnetze, Tafeln ber Finsternisgre, Ein- und Austrittszeit usw. bei Mondfinsternissen. Bedeckungszeit, Durchgangswinkel usw. bei Sternbedeckungen. Weitere Inform. zu den Planeten u. Sternen, sowie Beschreibung der
Mondkrater, Landeplätze der Astronauten, Formationen u.a.m. durch Anklicken bzw. 3D Anschauung des Terrains. Oberfläche mit Tag- u. Nachtseite. Messungen der Mondberghöhen, Kraterdurchmesser, Erdschattenvergrößerung, selenographische
Länge u. Breite der Mondformationen, topograph. Höhenprofile von Mondlandschaften aus Schattenmessungen.
Datum, Uhrzeit und geographische Eingabe
Aldebaranbedeckung (a Tauri) am 9.7.1980. Datum...............: 9.7.1980 Uhrzeit..............: 5h50m UT = 6h50m MEZ Geograph. Breite: 50°1’ n. Breite
Geograph. Länge: 8°2’ östl. Länge NN....................: 200 Meter ü. d. Meer Geograph. Längen-, Breitengrade u. Höhe ber dem Meeresspiegel nach einer Weltkarte, Atlas, topograph. Karte oder nach Anklicken eines Ortes
auf dem Erdglobus.
Mond/Venus - Konjunktion Datum...............: 19.4.1988 UT = TT - DT...: 56 (TT=terrestrial time = Ephemeridenzeit; UT = universal time, Weltzeit) Uhrzeit............. : 19h40m UT Geograph. Breite: 51°30' n. Br.
Geograph. Länge: 6°48' ö. L. NN...................: 40 Mond etwa 2 Grad (4 Vollmonddurchmesser) westl. der Venus. Tafel nach Anklicken: Venus -4.5 mag hell , 86.88 Mill. km entfernt, Bedeckung um 0 Uhr 7.7 Min. UT. Der Durchgang
ist in Deutschland nicht sichtbar. Venus - stets nahe der Sonne - ist um Mitternacht bereits unter dem Horizont. Fig. 1 u. 5.
Abbildungen sind Hardcopys von Vektorgrafiken der auf einem klassischen Atari 1040 ST Computer
programmierten 1. Version.

Mondglobus-Exemplifikation Saturnbedeckung. Beobachtungsbericht in >Sterne u. Weltraum<, Heft 6/90. Datum...............: 2.3.1974 UT = TT - DT...: 45 Uhrzeit..............: 23h50m45s UT
Geograph. Breite: 52°30’58’’ Geograph. Länge: 13°44’40’’ NN...................: 0 Meter Gradnetz: 10 (Grad). Mond nahe dem Sternhaufen M44. Datum...............: 13.4.1989 UT = TT - DT...: 57s Uhrzeit..............: 23 (23 Uhr UT)
Geograph. Breite: 51°10' nördl. Breite Geograph. Länge: 7°5' östl. Länge NN...................: 200 Eta Cancri Bedeckung um 23h 1.6m UT. Mond nahe Aldebaran/Hyaden. Datum..............: 12.2.1981 UT = TT - DT...: 51 Uhrzeit..............: 18h50m UT
Geograph. Br.....: 51° n. Br. Geograph. Länge: 7° ö. L. NN....................: 40 Jupiterbedeckung. Datum...............: 12.9.1983 UT = TT - DT...: 53 Uhrzeit..............: 18h UT Geograph. Breite: 52°24' n. Br.
Geograph. Länge: 13°6' östl. L. NN...................: 40 Bedeckungszeit: 18h34.4m UT.
Der Mond bedeckte zuletzt am 23.11.1791 nahezu gleichzeitig Venus und Jupiter. Das Jahrhundertereignis
einer seltenen gleichzeitigen Bedeckung der nach Sonne und Mond hellsten Gestirne Venus und Jupiter (s. folg. Abb.) konnte O. Staiger am 23.4.1998 photograph. dokumentieren. Vgl. >Eine Bedeckung von Venus und
Jupiter durch den Mond<. >Sterne und Weltraum<, Heft 7/1998, S. 662-665.
23.4.1998, 5h02m UT, Venus- und Jupiterbedeckung bei Ascension Island (Süd
-Atlantik, 8° südl. Breite, -14° westl. Länge). Jupiter verschwindet am Mondrand. Foto: O. Staiger.
Timocharis beobachtete am 29.1.283 v. Chr. eine Plejadenbedeckung (Syntaxis VII,3). Datum..............: 29.1.-282 Uhrzeit..............: 18.40 Geograph. Breite: 31.11
Geograph. Länge: 29.54 (Alexandria) NN...................: 30
Mitte des 7. Jh. v. Chr. wurde in Mesopotamien eine Beobachtung Saturns erstmalig notiert. Danach bedeckte am 10.10.650 v. Chr. der Mond den Ringplaneten.
Datum...............: 10.10.-649 Uhrzeit..............: 18 h UT = 23h53m MOZ Geograph. Breite: 39° - nördl. Ninive Geograph. Länge: 43°15' östl. Länge NN...................: 30
Bedeckungszeit: 19h14.2m UT. Helligkeit -0.3 mag.
Saturnbedeckung. Beobachtungsbericht in >Sterne u. Weltraum<, Heft 2/74. Datum...............: 11.12.1973 UT = TT - DT...: 43 Uhrzeit..............: 0h15m10.4s UT Geograph. Breite: 52°27.5' n. Br.
Geograph. Länge: 13°21.2' ö. L. NN....................: 78 Bedeckungsanfang der Ringkante.
Einzige historische Aufzeichnung einer Planetenbedeckung bei einer Mondfinsternis. Jupiterbedeckung am 23.11.755.
Datum...............: 23.11.755 Uhrzeit..............: 18h50m UT Geograph. Breite: 50 Geograph. Länge: 10 NN...................: 40 Bedeckungszeit: 19h25.9m UT.
Plejadenbedeckung. Datum...............: 9.4.1989
UT = TT - DT...: 57 Uhrzeit..............: 0h30m UT
Geograph. Breite: 40°45'24'' n. Br. Geograph. Länge: -74°58'24'' w. L. NN...................: 30 Aschgraues Mondlicht.
Timocharis beobachtete am 9.3.294 v. Chr. eine Bedeckung der Spica (Syntaxis VII,3). Sonnenuntergang 18h3.1m MOZ (Fig. 3). Datum...............: 9.3.-293 Uhrzeit..............: 18h20m24s (= 20h 20m MOZ)
Geograph. Breite: 31°11' nördl. Br. Geograph. Länge: 29°54' ö. L. NN...................: 30 Meter

Mondfinsternis vom 19.3.721 v. Chr. Syntaxis IV,6. Die älteste Mondfinsternis aus dem Almagest. Sarosnr. 130. Lunationsnr. -32403. Datum...............: 19.3.-720
Uhrzeit..............: 18h3m6s UT Geograph. Breite: 32°30' n. Br. Babylon Geograph. Länge: 44°42' ö. L. NN...................: 40 Meter 18h+3.1m/60m UT + (+44°42'/60 ö. L.)/15° = 21h 1.9m mittl. Ortszeit Babylon.
Die Mondfinsternis vom 27.8.413 v. Chr. führte zur Niederlage Athens im Peloponnesischen Krieg. Sarosnr. 150. Lunationsnr. -28588. Nicias, Kommandeur des Expeditionskorps auf Sizilien, hörte auf den Rat seines
Astrologen >dreimal neun Tage< zu warten, der die Mondfinsternis als ungünstiges Vorzeichen für den Rückzug nach Athen deutete.
Gylippus, Befehlshaber der Spartiaten, nutzte diesen Aufschub um die wartende attische Truppe und Flotte fast restlos zu zerschlagen (Plutarch, V. Niciea). Mondfinsternis des Nicias. Datum...............: 27.8.-412
Uhrzeit..............: 20h25.5m = 21h32.3m MOZ Geograph. Breite: 37°5' n. Br. Syracus Geograph. Länge: 16°42' östl. Länge NN...................: 40
Aristophanes (um 445 v. Chr.) führt in seinem Stück >Die Wolken< die Mondfinsternis vom 9.10.425 v. Chr. über Athen an. Sarosnr. 139. Lunatiosnr. -28735.Mondfinsternis des Aristophanes. Datum...............: 9.10.-424
Uhrzeit..............: 16h54.5m = 18h29.4m MOZ Geograph. Breite: 37°58' n. Br. Athen Geograph. Länge: 23°43' ö. L. NN...................: 50 Die Mondfinsternis vom 19./20. März 219 v. Chr. versetzte die Söldner im Heer des Attalos I von Pergamon
so in Furcht, daß sie den Gehorsam verweigerten (Polybios, Historien V). Sarosnr. 138. Lunationsnr. -26194. Mondfinsternis sorgte für eine Meuterei im Heer des Attalos I. Datum...............: 20.3.-218
Uhrzeit..............: 0h16m24s (2h 5.2m MOZ) Geograph. Breite: 39°8' n. Br. Pergamon Geograph. Länge: 27°12' . L. NN...................: 50
Mondfinsternis des Columbus. Sarosnr. 195. Lunatiosnr. -4896
Datum...............: 29.2.1504 Uhrzeit..............: 22h55.7m UT Geograph. Breite: 18° n. Br. Jamaica Geograph. Länge: -76°48' w. L. NN...................: 20
Eintritt in den Kernschatten. 1/50 Schattenvergrerung. Lunation: 1 (Tabelle der Mondfinsternisse). Datum..............: 1.3.1504 Uhrzeit..............: 2h22m6s (2 Uhr 22.1 Min. UT) Geograph. Breite: 18°
Geograph. Länge: -76°48’ NN...................: 20 Austritt aus dem Kernschatten.
Zeitablauf einer Mondfinsternis. Sarosnr. 215. Lunationsnummer 1149. Datum...............: 9.12.1992 UT = TT - DT...: 60s Uhrzeit..............: 22h
Geograph. Breite: 50°7’ Geograph. Länge: 8°41’ Frankfurt/M. NN...................: 200 Zeitablauf.
Weitere Daten zur historischen Astronomie. Lt. Dresdener Kodex beobachteten Maya-Indianer die
Mondfinsternis vom 15.2.3380 v. Chr. (s. Hans Ludendorff, Abhandlungen der Preuss. Akademie der Wissenschaften, phys.-math. Kl., 1935, S. 12).
15.4.406 v. Chr.: Totale Mondfinsternis. Kriegsflotte der Spartiaten unter Lysander siegt bei Aigospotamoi (Xenophon, Helenica I).
9.8.357 v. Chr.: Partielle Mondfinsternis. Tyrannis des Dionysios von Syracus gebrochen (Xenophon, Hellenica IV). 20.9.331 v. Chr.: Totale Mondfinsternis. Schlacht bei Gaugamela (Plutarch, V. Alexandri).
21.6.168 v. Chr. Totale Mondfinsternis. Perseus von Makedonien besiegt (Plutarch, V. Aemilii). 13.3.4 v. Chr.: Partielle Mondfinsternis. Tod des Herodes (Flavius, Jd. Altertmer XVII).
27.9.14 n. Chr.: Totale Mondfinsternis. Meuterei der Soldaten nach Tod des Augustus (Dio Cassius, Röm. Geschichte LVII). 6.5.133 n. Chr.: Totale Mondfinsternis. Von Ptolemäus in Alexandria beobachtet (Ptolemäus, Syntaxis IV,6).
6.12.401 n. Chr.: Totale Mondfinsternis. Die Goten verwüsten Oberitalien (De bello Pollentino sive Gotico).
Prähistorische Mondbeobachtungen an Megalithsternwarten: Thom, A.: >Megalithic Sites in Britain<, Oxford:
Clarendon Press 1967. Thom, A.: >Megalithic Lunar Observatories<. Campridge: Campridge University Press 1971. Phänomene am wolkenlosen Tageshimmel
Mit den Teilkreisen des Teleskops sind Planeten und helle Sterne am Tageshimmel ebenfalls leicht aufzufinden und einzustellen (u.a. durch die Teilkreisdifferenz des einzustellenden Objektes in Rektaszension und
Deklination zu hellen Objekten [Sonne u. Mond]. Neben solaren Erscheinungen, wie Sonnenrotation, Granulation, Flecken, Fackeln, Randverdunklung,
Protuberanzen usw., sind zudem die hier interessierenden Bedeckungen der Planeten und hellen Sterne durch den Mond, helle Sterne u. Doppelsterne, Verglühen der Erdsatelliten und Meteore, Planeten und
Konstellationen, Phasengestalt der inneren Planeten Merkur u. Venus sowie ihre Konjunktionen mit der Sonne u.v.m., durch ein Teleskop am wolkenlosen, tiefblauen Tageshimmel sichtbar
Szintillationseffekte wirken am Tage allerdings wesentlich störender. Die Wahrnehmbarkeit von Sternen nimmt mit wachsender Luftunruhe stark ab.
Die Sonne ausschließlich mit im Handel erhältl. Objektivsonnenfilter beobachten. Bei Einstellung von Merkur und Venus nahe der Sonne, sorgsam darauf achten, da sie nicht zufällig in den Fernrohrstrahlengang gerät. Bei
Streulicht Objektivdurchmesser sicherheitshalber mit einem Kreisring abblenden. C. Gerber konnte über -1 mag helle Objekte mit bloßem Auge (Sirius) am Taghimmel von Buenos Aires ausmachen.
C. Gerber >Sterne am Taghimmel<. >Sterne und Weltraum<, Heft 3/1998, S. 281.
Tousey, >The Visibility of Stars and Planets during Twilight<. JOSA 43, 177 (1953).
Smith, >Effect of Spectral Class on Daylight Visibility of Stars<. JOSA 43,806 (1953). Smith, >Daylight Visibility of Stars from a long Shaft<. JOSA 45, 482 (1955).
Mikesell, >Star Visibility in Daylight at High Altitudes<. JOSA 50,85 (1960). Wagenaar, >Visibility of Planets during Daylight<. JOSA 56, 406 (1966).
Mond
Thales von Milet (460 v. Chr.) und Kleomedes äußerten die Meinung, daß der Mond im reflektierten Sonnenlicht leuchtet. Aristarch von Samos erklärte seine Phasen und versuchte um 320 v. Chr. die Entfernung
von Sonne und Mond zu bestimmen. Sie stellten auch fest, daß Rotationsdauer und Mondumlauf einander gleichen und erklärten damit die Tatsache, daß der Mond der Erde stets nur eine Seite zeigt.
Demokrit (um 450 v. Chr.) lehrte, daß es hohe Berge und tiefe Täler auf dem Mond gibt. Hipparch fand die Mittelpunktsgleichung (Exentrizität der Mondbahn). Ptolemäus entwickelte eine spezielle Epizykeltheorie der
Mondbewegung, die von Abul-Wefa im 10., von Kopernikus im 15. und Tycho Brahe im 16. Jahrh. vervollständigt wurde.
Der Mond als Erdtrabant mit nahezu planetarer Größe, ist das hellste und auffälligste Gestirn nach der Sonne.
Beide erscheinen dem Auge gleich groß, jedoch ist der Mond 400 mal näher (Sonnendurchmesser 1 392 000 km, Mond 3476 km). Planeten und Monde leuchten fast ausschließlich im reflektierten Sonnenlicht. Durchschnittlich werden etwa 12
% des Sonnenlichts vom Vollmond zurckgestrahlt (albedo). Albedo für die hellsten Objekte auf der Mondoberfläche 14 %, für die dunkelsten 0.04 %.
Drei Tage vor oder nach Neumond fällt eine starke Erhellung der unbeleuchteten Nachtseite auf. Diese Erscheinung des sog. >aschgrauen Mondlichts< ist schon mit bloßem Auge sichtbar. Leonardo da Vinci deutete
es als heller Widerschein der Erde (Streulicht der irdischen Atmosphäre).
Die stets wiederkehrenden Phasen veranlaßte frühe Kulturvölker große Zeitabläufe nach den Mondphasen
einzuteilen. Monatsbeginn im Altjüdischen Kalender war z. B. das erste Sichtbarwerden der Mondsichel nach Neumond. Das Mondjahr bildete die Grundlage vieler Zeitrechnungen des Altertums (s. “Sternbeobachtung”).
Die durchschnittliche Entfernung Erde - Sonne beträgt 149.6 Mill. km; die des Mondes zur Erde 384 400 km, wobei das 300 000 km pro Sek. schnelle Licht in 1.3 Sek. zur Erde gelangt - ein Sonnenstrahl ist schon 8 Lichtminuten unterwegs.
Infolge der exentrischen ellipsoiden Bahn variiert die Entfernung zur Erde über 50300 km (14.5 Monddurchmesser). Im Perigäum ist er 356400 km, im Apogäum 406700 km entfernt.
Durch ein Teleskop sind viele Oberflächendetails auszumachen: Schluchten, Rillen, Krater, terrassenförmige Ringwälle usw. Bei Vollmond bietet die Mondoberfläche nur wenig Kontraste und Details, desto deutlicher
(albedo) sind dagegen die dunklen Ebenen und hellen Strahlensysteme der Krater. An der Lichtgrenze (Terminator) tritt die zerklüftete Oberfläche im krassen Gegensatz von Licht und Schatten, plastisch hervor.
Die von der Erde aus sichtbare Oberfläche ist nicht sehr fest, eher wie gefestigter Schaum, deren festere Teile die Ringgebirge, Zentralberge und die poröseren, gegen das Zentrum des Mondes eingesunkenen Teile
geringerer Dichte, die Krater und Höhlen bilden (mittl. Dichte 3.3 g ccm). Die Dichte der erdzugewandten Hemisphäre ist wesentlich geringer; denn aufgrund der während der Bildungsphase noch vorhandenen
Wurfschwere und irdischen Gezeitenkräfte, die zu einer gebundenen Rotation führten, ist die Mondrückseite wesentlich fester strukturiert, weshalb der Masseschwerpunkt sich dorthin verlagerte (s. u.a. Mondtheorie des
Mathematikers Hansen - Mondfigurenmitte und Masseschwerpunkt sind hier besonders stark verlagert - bei Sonnenfinsternissen wird die Mondephemeride daher um 0.5'' in ekl. Länge und -0.25'' in ekl. Breite korrigiert).
Die rückwärtigen Mondregionen sind daher mit wesentlich zerklüfteteren Gebirgen und zahlreicheren Kratern dicht übersät, eine weitausgedehnte Mareebene fehlt. Die erdabgewandte Hemisphäre könnte aufgrund größerer
Masse eine dünne Atmosphäre besitzen bzw. Restluft in tiefen Höhlen und Schluchten vorhanden sein (das nicht immer schlagartige Verlöschen der Sterne am Mondrand ist als >Middlehurst-Effekt< bekannt - s.
>Sternbedeckungen<). In starken Fernrohren müssen tiefe restluftgefüllte Trichter unter Totalreflektion aufblitzen.
Der Erdtrabant besitzt keine globale Atmosphäre. Infolge mangelnder kondensierender und aufblähender
atmosphärischer Wirkung, ist dort der Sternenhimmel nicht sehr eindrucksvoll, jedoch erscheinen die wenigen sichtbaren hellsten Sterne dafür gestochen scharf.
Antares (Alpha Skorpii), hellster Stern im Sternbild des Skorpions, besitzt z. B. nur einen scheinbaren Winkeldurchmesser von 0.042'' (das entspricht einem 3 mm großen Stecknadelkopf in 14.7 km Abstand),
Alpha Herculis 0.031''. Die Erdatmosphäre, die das wegen des kleinen Winkeldurchmessers der Sterne ansonsten unsichtbare Sternlicht kondensiert, streut und beugt, ermöglicht erst - neben den Farbspielen bei
Sonnenauf- u. -untergang - den Anblick eines prachtvollen Sternenhimmels, andernfalls erschiene unser Tag- u. Nachthimmel stets ebenso pechschwarz und fast sternenleer wie das Weltall vom Mond aus gesehen.
Demzufolge können wir nur die emittierenden Beugungsscheibchen der Sterne wahrnehmen; ansonsten wäre für das bloße Auge die Bilddefinition unauflösbar hoch, so wie auf allen Himmelskörpern ohne dichte,
lichtstreuende Atmosphäre. Aus diesem Grunde erscheinen auf sehr hohen Bergen weit weniger Sterne, als in den Ebenen der Wüsten- u. Meeresgebiete.
Alle 346.62 Tage passiert die Sonne den aufsteigenden Mondknoten (Schnittpunkt Erdbahn-/Mondbahnebene, Sonne und Mondknoten in gleicher ekliptikaler Länge), dann erreicht ihre Abweichung vom Mondäquator
jeweils gleich Null Grad; ansonsten max. ±1.6° Abweichung vom Mondäquator (bei ekl. Länge der Sonne = ekl
. Länge des aufsteigenden Mondknotens ±90°, da Mondäquator- u. Mondbahnebene (Winkel Mondbahn
-/Erdbahnebene i 5.3° + Winkel Erdbahn- ([Ekliptik] /Mondäquatorebene I 1.6°) = 6.9° abweichen, jedoch Mond- und Ekliptiknordpol nahezu zusammenfallen.
Die lunare Rotationsdauer ist an die Umlaufzeit gebunden. Von Sonnenauf- zu -untergang vergehen am selben Ort 14.77 Erdtage - ebensolange dauert die Nacht. Tages- u. Nachttemperaturen: +130 °C (Vollmond) u. -150
°C. Wegen nicht vorhandener dichter Atmosphäre wechseln Hitze und Kälte schlagartig wie Licht u. Schatten. Der Sonnenauf- oder -untergang dauert am lunaren Äquator rund 1 Stunde: 0.5 Grad Sonnendurchm. = 360
Grad /29.53 Tage (synod. Monat) / 24 Std. Die Sonnnenauf- bzw. -untergangszone (Ort im Halbschatten) vor Eintritt oder nach Austritt eines Ortes aus dem eisigen Schlagschatten (Terminator), ist demnach 0.51 Grad bzw. 15.5 km breit.
Bewegung der Lichtgrenze (Terminator) pro Std. 0.51 Grad. Ein Marathonläufer der 15.5 km/h mit >Känguruhsprüngen<, wie sie Armstrong auf dem Mond ausführte, zurücklegt, könnte mit der
Terminatorbewegung bequem >Schritt< halten. Für ihn verbliebe die Sonne am Horizont. Temperaturabfall des Vollmondes während einer Mondfinsternis: 220 °C (Oberflächentemperatur: 90°
Sonnenhöhe [Sub-Solar Punkt +130 °C = Hitzepol, am Anti-Sub-Solar Punkt -150 °C = Kältepol], 0° Sonnenhöhe um 0 °C am Temperaturäquator [nimmt pro 10° Zenitdistanz der Sonne um 15 °C ab]).
Ab 0 Grad positiver selenographischer Breite der Sonne, geht sie für einen fiktiven Beobachter am Nordpol für 346.62/2 = 173.3 Tage nicht unter (Polartag).
Auf dem Mond ist auch gefrorenes Wasser (verdichtete Luft) vorhanden. Die NASA-Sonde >Lunar Prospector< erkundete den Mondboden mit dem Neutronen-Spektrometer bis zu einem halben Meter Tiefe. In
den Kratern der Polargegend entdeckte die Sonde poröses mit Eiskristallen vermischtes Gestein. NASA-Schätzungen belaufen sich auf etwa 330 Millionen Tonnen Wasser.
Über die Wetterwirksamkeit der Mondphasen: T. Schmitd, >Die Mondphasen und das Wetter<. >Sterne und Weltraum, Heft 3/1965, S. 60-61.
Interessant sind Zusammenhänge der LTP (moonblinks), zeitweisen Verfärbungen und Verschleierungen lunarer Objekte mit solar-lunaren u. geo-lunaren Beziehungen (ird. Magnetfeldwirkung zu Neu- u. Vollmond,
Perigäum-, Apogäum, Sonnenhöhe, Protuberanzen über 618 km/s, Relativzahlen der Flares usw.). Von 39 LTP (Lunar Transient Phenomena) erscheinen 46 % am Krater Aristarch u. 13% am Krater Proclus.
>Internationales Mondprogramm der Sternwarte Gummersbach - Lunar Tansient Phenomena 1972<. >Sterne und Weltraum<. Heft 7-8/1973, S. 231-233.
>Sterne und Weltraum<, Heft 7/1998, S. 608 >Warum sind alle Krater rund?<, S.609 >Sonne, Mond und...Horizont<, S. 638 >Sternbedeckungen durch den Mond<.
Z. Kopal, >Lumineszenz an der Mondoberfläche<, >Sterne und Weltraum<, Heft 3/1966, S. 56-61. G. Kveler, >Sterne und Weltraum<, 11. 192 (1972). R. Klemm, G. Kveler, >Sterne und Weltraum<, 11. 238 (1972).
W.S. Cameron, Icarus 16, 339-387 (1972).
Temporäre Verfärbungen und Verchleierungen von Mondformationen (z. B. Zentralberg Alphonsus etc.), siehe >The Strolling Astronomer<, 20, 155ff [1966].
Sport auf dem Mond
Die lunare Anziehungskraft erreicht nur 1/6 der irdischen. Fallhöhe in der 1. Sek.: 0.81 m. Schwerebeschleunigung der Erde g = 9.81 m/s2. Mondradius r = 1738 km. Gravitationskonstante G = 6.672 10-8 cm3 /g s2. Mondmasse M = 7.3483 1025 Gramm = G*M = 4902.78576 kg3.
Lunare Schwerebeschleunigung g = 1.623 m/s2 = G M/r2 = 0.001623 km/s2 . Kreisbahngeschwindigkeit (= 1. kosmische Geschwindigkeit): 1.6796 km/s-1 = ÅG M/r. Lunare Entweich- oder Parabelgeschwindigkeit (2. kosmische Geschwindigkeit): ; 1.6796 km/s-1 * Å2 = 2.375 km/s-1.
Ein Sportler kann 2.10 Meter überspringen. Sein Schwerpunkt liegt 1 m über dem Erdboden: 2.10 m - 1 m = h 1.1 m. Absprunggeschwindigkeit (Erde g = 9.81 m/s2: v =Å2gh = 4.646 m/s. Halbe Sprungzeit: t = Å2h/g = 0.474 s. Mit v 4.646 m/s u. t 0.474 s springt er auf der Erde 2.10 m hoch. Auf dem Mond erreicht er somit die theoret. max. Höhe v2/(2*g) = 6.65 m Höhe + 1 m; Schwerpunkthöhe = y 7.65 m.
hp (Mond 0.0065 km) = 1/(1/R-gh/GM) - R; gh = Höhe auf der Erde (km) mal g 0.0098 km/s2, R = Gestirnsradius, GM-Gestirn, hp = max. erreichbare Höhe auf dem Gestirn.
Apolunium der Sprungbahn R = r + 0.00665 km, halbe Bahnachse a = 0.5(r+0.00665+k). k=1E-09. Halbe Sprungzeit; auf dem Planeten/Mond t 2.862 s =Åa3/G M {[2 arctan(ÅR/(2a-R)) - (ÅR(2a-R))/a] - [2 arctan(År/(2a-r)) - (År(2a-r)/a]}.
Halbe Sprungzeit auf der Erde t 0.474 Sek. * Schwerebeschleunigung Erde/Mond g 9.81/1.623 = halbe Sprungzeit auf dem Mond t 2.86 Sek. Ein Astronaut, der von einem 6.65 m hohen Felsen springt, prallt in 2.86
Sek. mit 4.646 m/s bzw. 16.73 km/h auf den Mondboden auf.
Schräger Wurf: x = (v cos w)t y = (v sin w)t - 0.5gt2 + Schwerpunkthöhe 1 m.
Wurfwinkel w = 90°; v = 4.646 m/s; t = 2.862 s. y = 7.65 m Höhe über dem Mondboden.
Der Geburtskanal der Erde liegt nahe den Gesellschaftsinseln. Für den Zeitpunkt der ersten Mondlandung, am
21.7.1969 3h56m20s MEZ, stand der Mond am Zenit (Sub-Lunar Ort) der geograph. Länge -152°56'55'' westl. Länge u. -6°3'2'' südl. Breite, nahe den Gesellschaftsinseln, wo vor Milliarden Jahren Erde u. Mond sich von einander lösten.
Der Astronom W. H. Pickering wies darauf hin, da beim Trennungsproze die Erdkruste zerspang und dort, wo die Materie herauskatapultierte, ein großes Loch entstand (das Bett des Stillen Ozeans). Die Erdkruste sprang
dabei in mehrere große Stücke die bis zu der Stelle forttrieben, wo heute Eurasien, Nord- u. Sdamerika liegen. Thomas Herriot fertigte am 12.9.1610 eine Skizze des Mondes an. Datum...............: 22.9.1610 (gregor. Datum)
Uhrzeit..............: 19.15 (7 Uhr auf Geograph. Breite: 51.31 der Skizze - Fig. 4) Geograph. Länge: 0 (London) NN....................: 30

Galilei baute nicht das erste Fernrohr, obwohl die Bezeichnung »Teleskop« vom ihm stammt. Eine Zeichnung Leonardo da Vincis aus dem Jahre 1509 zeigt eine Röhre »mit Sehglas aus Kristall«. Der Engländer Thomas
Harriot beobachtete im Sommer 1609, einige Monate vor Galilei, in Oxford mit einem Fernrohr den Mond und fertigte sogar Mondkarten an. Linsen aus Kristall gab es bereits im alten Ägypten. Eine mechanisch geschliffene
runde Kristall-Linse mit ca. 6 cm Durchmesser, aus einem Grab bei Heluan, Ägypten, ist im Besitz des Britischen Museums. Der engl. Archäologe Sir John Layard fand bei Ausgrabungen im Palast Nimrud in
Mesopotamien (Irak) 1850 die sog. »Nimrud-Linse«. Globus Datum...............: 20.4.1988 Fig. 5 UT = TT - DT..: 56 Uhrzeit..............: 0h7m UT Geograph. Breite: 51°3' n. Br Geograph. Länge: 6°48' ö. L. NN...................: 40
Terrestrischer Globus ( = Mondansicht vom eingegebenen geographischen Ort: 51°3' n. Br. u. 6°48' östl. L.) Vergrößerung (Teleskop) 16,25,50,75,100: 100 (Globusanblick in 1 Meter Abstand: Mond 100fach vergrößert).
Ausschnitt - Mondrand nahe Venus anklicken. Gradnetz: 5 Grad.
Venus am dunklen Mondrand. Teleskop 100x Vergrößerung.
Datum...............: 22.12.1999 Uhrzeit..............: 0 Geograph. Breite: 51° Geograph. Länge: 0 NN....................: 0
Globus-Funktion. Selenographische Breite: 2°1’10’’
Selenographische Länge: -10°1’5’’ Achse...................: 0 Teleskop 16,25,50,75,100: 50 (50x Vergrößerung) Ausschnitt - Mittelpunkt des Globus anklicken.
Anzuklickenden Punkte blinken auf, ebenso die Landestellen der Astronauten u. Mondsonden.
Mittels dieser Funktion ist der Globus nach allen Richtungen dreh- u. neigbar. Nach obigem Beispiel erscheint der Ort mit der selenographischen Länge -10°1'5'' u. der Breite 2°1'10'' im Mittelpunkt des Globus.
Nach Wahl entsprechenden Menüeintrags erscheint wieder die erdperspektivische, topozentrische Ansicht vom eingegebenen Ort.
Der Globus (s. >Planetarium des Erde-Mond Systems<) ermöglicht die mastabgetreue Wiedergabe (Parallel- oder Zentralperspektive) des >Doppelplaneten<-Systems Erde-Mond ab 1.1.-5000 bis 31.12.8000.
Sämtlische Phänomene - Sternbedeckungen, Sonnen- u. Mondfinsternisse usw., einschließl. Halb- u. Kernschattenlage, das System kreuzende Kleinplaneten, Kometen u. Raumsonden - gesehen unter allen Winkeln u. Entfernungen aus der Richtung eines fiktiven Beobachters.
Planetarium des Erde-Mond Systems
Sternbedeckung des Regulus (Alpha Leonis) durch den Mond am 5.10.1980. Datum...............: 5.10.1980 UT = TT - DT...: 51 Uhrzeit..............: 3h25m21s UT Eintrittszeit Geograph. Breite: 50
Geograph. Länge: 10 NN....................: 0 Deklination....: 12°3’48’’ (scheinbare Deklination und Rektaszension: 151°49’47’’ Rektaszension Regulus) Entfernung.....: 20000000 (20 Mio. km)
Maßstab.........: 400 (Vergrößerung 400:1) In Armlänge (57.29578 cm) entsprichte 1 cm eines Lineals 1 Grad in der Natur (Mastab 1:1).
Da um 3h25m21s UT Regulus den Mondrand passiert, muß dieser Punkt des Mondrandes, gesehen aus der Richtung des Sterns, den geograph. Ort auf +50° n. Br. u. +10° östl. Länge schneiden (im Erdmittelpunkt befndet sich die östl. geograph. Länge 86°31'51'').
Bei Eingabe der topozentrischen Deklination und Rektaszension des Mondes (12°07'17'', 151°34'50''), statt der des Regulus, erscheint nicht mehr der Mondrand, sondern der geographische Ort mit 50° n. Br. u. 10° östl. Länge mit dem topozentrischen Mondmittelpunkt deckungsgleich.
Da man aus der Richtung der eingegebenen Koordinate auf den Globusmittelpunkt blickt, besitzt dieser die jeweils entgegengesetzte Koordinate; z. B. bei Eingabe der Deklin. u. AR des Regulus: -12.0633° u. 331.82958°
= Erde nahe dem Stern Jota Aquarii. Auf 50° n. Br. u. 80° östl. L. passiert Regulus den Mondrand um 4h55m48s UT.
Eine Sternbedeckung für irgendeinen Ort der Erde kann nur dann eintreten, wenn die Entfernung der
Schattenachse Mondmitte/Stern vom Erdmittelpunkt (Geozentrum) kleiner ist, als die Summe aus Erdradius (= 1 = 0.99718 mit Erdabplattung) und Mondradius (= 0.2725) = 1.27 Erdradien. Mondrand am Erdrand aus der Richtung des Sterns gesehen.
Möglicher Eintritt einer Sternbedeckung unter folgender Bedingung: Mondentfernung r (in Erdradien 6378.14 km) bei Konjunktion Mondmitte/Stern in Rektaszension mutipliziert mit dem Sinus(Deklin. Mond - Deklin.
Stern) < 1.44. Der Grenzwert 1.27 Erdradien ändert sich infolge der Mondbahnneigung gegen die Äquatorebene noch um 0.17 Erdradien (= 1.44 Erdradien).
Lunare Bahnelemente: Mondbahnneigung gegen die Ekliptik i = 5.281°. Exentrizität der Mondbahn e = 0.034. Mond am 7.8.1999 um 22h58.2m UT bei 88.25° ekl. Länge im Perigäum. Ekl. Länge des Perigäums am 11.8
.1999 um 9h30m21s UT 85.63° (mittl. Perigäum bei 67.41104° ekl. Länge). Aufsteigender wahrer Mondknoten 132.97298° (mittl. Mondknoten 132.62241° ekl. L.). Mond im aufsteigenden Mondknoten am 11
.8.1999 um 1h54m49s UT (= ekl. L. 139.97029°). Koordinate der Erde (Gegenpunkt der oben eingegebenen ekl. Länge u Breite): -24.966° ekl. Br., 228.29° ekl.
Länge = -41.038° Deklination, 216.9102° Rektaszension): Erde im Sternbild Centaurus, nahe dem Stern Eta Centauri.
Sonnenfinsternis 11.8.1999 im Süden Deutschlands: Datum..............: 11.8.1999 UT = TT - DT..: 63 Uhrzeit..............: 9.3021 Beginn der
Geograph. Breite: 41.0148 Zentralität Geograph. Länge: -65.0506 NN....................: 0
Ekl. Breite: 1° Ekl. Länge.: 144° Fig. 6 Entfernung.: 400000 (km)

Blick auf den Erdglobusmittelpunkt aus R 400 000 km Entfernung, 1° über der Ekliptikebene, aus 144° ekl.
Länge. Sonne in 138.2878° ekl. Länge. Mond < 52127 km entfernt (3.82066° scheinbarer Winkeldurchmesser)
, Erde R 400 000 km entf. (1.8272° scheinbarer Winkeldurchm.), Entfernung Erd-/Mondmitte r 373076 km. Eintritt des Kernschattens am Erdrand.
Winkelabstand (E = Elongationwinkel innerhalb der Ekliptikebene) Mond-/Erdmitte, gesehen vom Beobachter: Em = 55.647°. ARCCOS Em = (R2+ <2 - r2)/(2 R <). Winkelabstand Erdmitte/Beobachter am Mondmittelpunkt: Eb = 117.728°;. ARCCOS Eb = (<2 + r2 - R2)/(2 r <). Winkelabstand zwischen Beobachtungsort und Mondmitte am Erdmittelpunkt: Ee = 6.625° = 180° - Eb 117.728° - Em 55.647°.
Ekliptikale Breite und Länge der Erdmitte am Beobachtungsort: -1° Br., 324° Länge (= 144°+180° = Gegen- bzw. Augpunkt des Beobachters). Ekl. Breite u. Länge des Mondes am Beobachtungsort: -4.7495°, 19.60727°.
Die geometrische Abbildung in Parallelprojektion erfolgt durch parallel verlaufende Linien (Fig. 6). Die Zentralprojektion (Fig. 7) kommt dem menschlischen Sehen sehr nahe, da hier die Projektionslinien auf einen
virtuellen Fluchtpunkt zuzulaufen scheinen. In sehr großen astronomischen Abständen, entspricht die Zentral- der Parallelperspektive.

Mondfinsternis 18.11.1975. Datum...............: 18.11.1975 UT = TT - DT..: 46 Uhrzeit..............: 20h38m36s Eintritt des Mondrandes
Geograph. Breite: 0 in den Kernschatten der Geograph. Länge: 0 Erde NN...........: 0
Ekl. Breite: 0°
Ekl. Länge.: 236°9'13'' Entfernung.: 20000000 (20 Mio. km) 250fache Vergrößerung
Entfernung Sonne-Erde R 147855871 km. Scheinbare Winkelhalbmesser der Sonne von der Erde aus gesehen (
[696000 km/R]*57.29578 =) 0.269707°. Ekl. Länge der Sonne 235.88397°. Vom östl. Sonnenrand aus gesehen (235.88397° + 0.269707° = 236.15368° = 236°9'13''), bedeckt die Erde den Mond. Ekl. Länge der
Erde entgegengesetzt 56°9'13''. Erde im Sternbild Taurus (Stier) nahe Plejaden.; Entfernung des Mondes vom Beobachter 20395571 km (scheinbarer Winkelhalbmesser des Mondes 0.004882°
. Entfernung der Erde vom Beobachter 20000000 km (scheinb. Winkelhalbm. der Erde 0.018272°). Schattenlänge des Mondes 371129 km, der Erde 1367482 km. Entfernung Erd-/Mondmitte 395654 km,
Entfernung Sonnen-/Mondmitte 148251474 km. Maßstab 250:1. Aktuelle Bahnelemente des Mondes: Bahnneigung gegen die Ekliptik i = 5.288°; Bahnexentrizität e = 0.042;
absteigender wahrer Mondknoten 51.8042° (mittl. 51.5482°); ekl. Länge des Perigäums 177.367° (mittl. 169.1234°). Mond am 18.11.1975 um 14h26m47s UT im absteigenden Mondknoten (ekl. L. 51.80853°). Mond
am 2.11.1975 um 0h18.6m UT im Perigäum (ekl. L. 197.67°).
Mondfinsternis 18.11.1975. Datum...............: 18.11.1975 UT = TT - DT...: 46 Uhrzeit..............: 20.3836 Geograph. Breite: 0 Geograph. Länge: 0 Fig. 8 NN...................: 0
Ekl. Breite.: -3 Ekl. Länge.: 56°9’13’’ Entfernung: 600000
Beobachter in ekl. L. 56°09'13'', ekl. Br. -3°. Erde u. Sonne im Sternbild Waage (Erdkoordinate 236°09'13'',
+3° ekl. Br.). Entfernung Erdmitte/Beobachter 600000 km (scheinbarer Erddurchmesse 1.21813°. Entfernung Beobachter/Mondmitte 106 802 km (scheinb. Winkeldurchm. des Mondes 1.86476°. Mastab 1:1. Fig. 8.

Saros
Der Winkel der Mondbahnebene mit der Erdbahnebene (Ekliptik) beträgt rund 5 Grad, so daß Mondfinsternisse nur bei Neumond nahe dem auf- oder absteigenden Mondknoten entstehen können. Bei max. ekl. Breite u.
Vollmond zieht der Mond bis zum 10fachen seines Durchmessers nördl. oder südl. des Erdschattens vorüber. Passiert der Mond den auf- oder absteigenden Bahnknoten (China: Drachenkopf u. Drachenschwanz) bei Vollmond und unter ±4.6° Abstand, kommt es zwangsläufig zu einer Verfinsterung.
Die Sarosnummern nach G. van den Bergh unterscheiden sich stets um die Zahl 90. Mondfinsternis 31.1.2018 Sarosnr. 214 - 90 = G. van den Bergh Sarosnr. 124.
Die Mondknoten wandern täglich ein Stück (360°/18.6 Jahre = 19.35° pro Jahr) nach Westen u. brauchen für einen Umlauf 18.6 Jahre. Da der Knoten der Sonne entgegen wandert, braucht sie nur 346.62 Tage
(Finsternisjahr) um wieder denselben Knoten zu erreichen. Der Mond erreicht durchschnittl. alle 29.5306 Tage die gleiche Phase (synodischer Monat). Eine Finsternis kann daher nur entstehen, wenn ein Vielfaches von 29
.5306 gleich dem von 346.62 ist, was nach 242 drakonitischen Monaten oder 223 Vollmonden und 19x Durchgang der Sonne durch den; Mondknoten nahezu erreicht ist.
Sarosperiode:
Synodischer Monate 29.5305881 * 223 = 6585.321146 Tage Drakonitischer Monate 27.2122199 * 242 = 6585.357216 Tage
Finsternisjahr 346.6200311 * 19 = 6585.780591 Tage
Die Chaldäer gaben dieser Finsternisperiode mit 223 Lunationen (12 Lunationen [1 Mondjahr] kürzer als der
Metonische 19j. Zyklus mit 235 Lunationen) den Namen Saros; denn das Babylonische Datum (Nisan, Airu) einer Mondfinsternis bleibt über 3 Sarosperioden gleich (3 mal 13. Nisan), um nach dem 3. Saros auf den
nächsten Monat zu fallen (13. Airu). Gleichartige Finsternisse wiederholen sich daher erst nach Ablauf einer Sarosperiode (6585.34 Tage oder 18 Jahre 11.34 Tage [bei 4 Schaltjahren] bzw. 18 Jahre 10.34 Tage [bei 5 Schaltjahren]).
Bei ganzzahligem Verhältnis entstünde die Finsternis am gleichen Ort. Da der Saros eine volle Tagesanzahl u. 1/3 Tag umfasst, drehte sich die Erde um 360° mal 0.34 Tage = 122 Grad weiter, so daß sich die gleichartige
Finsternis nach 18 Jahren und 11.34 Tagen 8 Std. später wiederholt. Da mehrere Serien nebeneinander ablaufen, treten innerhalb eines Jahres Finsternisse unterschiedlicher Art ein.
Mit gerader Sarosnummer beginnt die Finsternis im aufsteigenden, mit ungerader Sarosnummer im absteigenden Knoten der Mondbahn. Die Finsternisse werden im Intervall der gewählten Lunationsperiode angezeigt
(Inkrement 223 Lunationen = Sarosperiode, 358 Lunat. = Inexperiode).
Wegen der Differenz von 242 drakontischen und 223 synodischen Monaten zu 6585.357216 u. 6585.321146
Tagen (= 0.0361 Tage * 13.1764° mittlere täglische Mondbewegung = 0.4757 Grad), driften Vollmondeintritte und Knotenpassagen einer Sarosserie um zuerst 0.0361 Tage (0.4757°), 0.0722 Tage (0.9514°), 0.1083 Tage
(1.4271°) usw. auseinander, bis schließlich die Distanz zwischen Neumond und Knotendurchgang außerhalb der Grenzen liegen, in denen Finsternisse vorkommen können.
Die Entstehung einer Mondfinsternis ist möglich, wenn der Vollmondabstand vom Mondknoten mindesten 9.6 (absteigender Mondknoten) bis 12.3 Grad (aufsteigender Mondknoten) beträgt (±4.6° Abstand für totale Mondfinsternisse).
Eine Sarosserie kann daher 9.2*2/0.4757° u. 12.3*2/0.4757° = 40-52 Mondfinsternisse umfassen und 721-938 Jahre dauern (721 Jahre = 18.03 Jahre * 40 Sarosperioden).
Finden die Finsternisse am aufsteigenden Mondknoten statt, beginnt Saros Nr. 1 mit einer partiellen Finsternis am Nordrand des Mondes bei 12.3 Grad westlichem Vollmondabstand vom Knoten. Mit jedem folg. Saros
taucht der Mond um 1/12 seines Durchmessers tiefer in den Erdschatten ein. Der Mond ist für etwa 20 Sarosperioden total verfinstert. Mit dem 40. Saros erscheint nur noch eine kleine Region des lunaren Südrandes
verfinstert, womit der Saroszyklus endet. Mondfinsternisse am absteigenden Mondknoten beginnen partiell am Südrand und enden partiell am Nordrand des Mondes.
Beträgt die Periode 223 (Saros) oder 358 (Inex) Vollmonde, sind alle Finsternisse mit einem Saros bzw. Inex Abstand wählbar. Unterschiedliche Mondfinsternisperioden (z. B. Saros- mit 223 Lunationen u.
Inexkombinationen mit 358 Lunationen) können; eingegeben werden.
In einer Sarosperiode entstehen durchschnittlich 41 Sonnen- und 27 Mondfinsternisse. Neumonde wiederholen
sich mit etwa 29 Grad Abstand in ekliptikaler Länge. Der Bereich um den Mondknoten in dem Sonnenfinsternisse vorkommen beträgt im Mittel 33.8°. In den 34 Grad des auf- bzw. absteigenden
Mondknoten fällt somit je ein Neumond. In einem Jahr müssen daher mindestens 2 Sonnenfinsternisse vorkommen (da mehrere eintreten erhöht sich die Zahl auf 41). Der Bahnbogen um den Mondknoten in dem
Mondfinsternisse vorkommen umfasst dagegen 22 Grad. Sonnenfinsternisse sind daher 34/22 = 1.54 mal häufiger (41/1.54 = 27 Mondfinsternisse im 18 Jahren). Mondfinsternisse sind lokal häufiger. Der lunare
Kernschattendurchmesser einer totalen Sonnenfinsternis beträgt nur etwa 270 km, die daher seltene lokale Erscheinungen sind; denn wegen des eng begrenzten Sichtbarkeitsgebiets können am Beobachtungsort einer
totalen Sonnenfinsternissen Jahrhunderte vergehen ehe dort wieder eine totale eintritt. Sonnenfinsternisse sind jedoch global 1.5x häufiger als Mondfinsternisse.
Bedeckung der Sterne und Planeten durch den Mond
Tabelle der Stern- u. Planetenbedeckungen ab eingegebenem Datum und Ort.
Timocharis beobachtete am 9.11.283 v. Chr. in Alexandria die Spica (Syntaxis VII,3) am nördlichen Horn des
Mondes, als von der 10ten Nachtstunde ungefähr eine halbe Stunde vergangen und der Mond eben aufgegangen war. Fig. 11. Datum..............: 9.11.-282 Jahresangaben v. Chr. um 1 vermindern u. negativ eingeben
Uhrzeit..............: 0h40m Weltzeit UT (= 2h39.6m mittl. Ortszeit in Alexandria) Geograph. Breite: 31°11' n. Br. Alexandria Geograph. Länge: 29°54' östl. L. NN...................: 30 Meter
 Durchgang der Plejaden am 19.3.1972. Datum...............: 19.3.1972 UT = TT - DT..: 42 Uhrzeit..............: 19 Geograph. Breite: 50
Geograph. Länge: 7 NN....................: 200 Durchgangswinkel und Achsenlage des Mondes mit naturgetreuem Neigungswinkel zum Horizont. Alcyone anklicken.
Da der Mond keine nennenswerte Lufthülle besitzt, verschwindet ein Stern fast schlagartig hinter dem Mondrand. Der Bedeckungszeitpunkt wird von vielen Amateur-Astronomen auf 0.1 Sek. genau registriert und
an astronomische Instute zur exakten Berechnung der Mondbahn weitergereicht.
Alcyone wird um 20h19.7m UT bedeckt. Topozentrischer sphärischer Positionswinkel 101.4° ab Nordpol des
Mondes [Watts-Winkel] entgegen dem Uhrzeigersinn gemessen. Der Positionswinkel der Bedeckung markiert den jeweiligen Ein- u. Austrittspunkt am Mondrand. Die geozentrische, auf die Erdmitte bezogene Konjunktion
zwischen Alcyone u. Mond, ist um 19h44m45s UT. Bedeckung 95.3 % (Bedeckung 0 % = streifende Sternbedeckung, 100 % = zentraler Durchgang). Vorzeichen (+) nördl., negativ (-) südl. der Mondmitte.
Alcyone erreicht um 20h19.7m UT, 28.959° Höhe über dem Horizont in Azimut (Himmelsrichtung) 93.687°. Minimaldistanz zwischen Mond- u. Erdzentrum 0.5373 Erdradien, gesehen aus der Richtung des bedeckten
Sterns. Minimaldistanz kleiner als 1.27: Stern- oder Planetenbedeckung für ein Teil der Erdoberfläche. Nördl. und südl. Grenze der Sichtbarkeitszone auf dem Erdglobus. Fig. 12.

Alcyone am dunklen Mondrand, 19.3.1972, 21h19.8m MEZ. Fig. 13.
Sichtbarkeitsgebiet einiger Stern- u. Planetenbedeckungen. Regulus-Bedeckung:
5.10.1980 Europa 1.11.1980 Europa 19. 6.1988 Rußland
Antares-Bedeckung: 10. 9.1986 West- u. Südeuropa 17. 9.1988 Antarktik 18. 2.1990 Australien, Neuseeland
Aldebaran-Bedeckung:
15.11.1996 Nord- u. Osteuropa 2. 7.1997 Europa 29. 7.1997 Nordamerika
Spica-Bedeckung: 18. 2.1987 Kanada, Nordamerika 14. 4.1987 Grönland, Europa 7. 6.1987 Europa
Merkur-Bedeckung: 3. 4.1981 Antarktik
9. 6.1983 West- u. Nordeuropa 11. 8.1991 Europa
Venus-Bedeckung: 20. 1.1980 Europa 16.12.1982 Osteuropa, Asien 19. 4.1988 Grönland, Island 7.10.1988 Nord- u. Osteuropa, Asien, Japan
Mars-Bedeckung:
22. 5.1980 Neugenea, Australien 22. 4.1985 Europa 3. 2.1987 Afrika, Madagaskar, Asien, Japan
Jupiter-Bedeckung: 26. 5.1983 Europa 29. 3.1987 Europa 21. 7.1990 West- u. Nordeuropa 15. 9.1990 Afrika, Madagaskar
Saturn-Bedeckung: 26. 4.1980 Südamerika 16. 1.1991 Neugenea, Australien 12. 3.1991 Europa
Beobachtung von Sternbedeckungen
Der monatliche Umlauf des relativ großen Mondes führt zu laufenden Bedeckungen von Sonne, Planeten mit ihren Monden, Planetoiden, Sternen, Sternhaufen, Nebel, Galaxien, Radio- u. Röntgenquellen. Zur Kontrolle des Mondlaufs werden jedoch nur Sternbedeckungen herangezogen.
Kleinere Planeten besitzen keine Monde, wenn sehr hohe Berge ihre Aufgabe übernehmen können. Der Mars ist mit der Erde verglichen um die Hälfte kleiner. Seine zwei sehr kleinen Monde sind sicher eingefangene ehemalige Körper des Planetoidengürtels. Mit 25 km Höhe ist der Mars-Vulkan Olympus Mons höchster bekannter Berg des Sonnensystems, der daher für die elektromagnetische Regulation des Planeten extrem wichtig ist. Die mondlosen Planeten Merkur und Venus dürften aus diesem Grunde ebenfalls sehr hohe Gebirge
besitzen.
Die Hauptaufgabe eines Mondes besteht demzufolge darin den überströmenden Magnetismus des Zentralkörpers aufzunehmen und bei Bedarf abzugeben. Die zahllosen sehr unterschiedlich tiefen und großen
Kraterwaben der Mondoberfl. sind so gestellt, daß die Ränder der Wälle dieses magnetische Fluidum ansaugen und speichern können; denn die Ausgewogenheit der Kräfte ist die Grundbedingung der ordnungsgemäßen
Erhaltung und Bewegung zweier sich gegenüberstehender Weltkörper. Bei Neumond sammelt sich mit dem Licht der >Vollerde< das magnetische Fluidum in den Kesseln und bei >Neuerde< treibt das Licht des
Vollmondes das magnetische Fluidum zurück zur Erde, die dadurch stark aufgeladen wird. Im Rahmen des Apollo-Programms wurden starke lokale Magnetfeldwirkungen im Zusammenhang mit Wirbelstrukturen auf
Kraterböden registriert (L.L. Wood, G. Schubert, Science, Vol. 208 [1980], p. 49).
Der Schlafwandel ist lt. Jakob Lorber eine Auswirkung des Vollmondfluids: >Menschen, die in ihrem Blut
durch verschiedene Einwirkungen - entweder des Wassers, der Luft oder der Nahrung - mehr Metalle als normal besitzen, haben auch die Fähigkeit, dieses zurückströmende Fluidum aufzunehmen. Wenn ihre Nerven
damit angefüllt und die Seele lästig zu drücken anfangen, dann macht sich diese von ihren leiblichen Banden los und will ihm entfliehen. Der Leib besitzt einen Nervengeist, der mit dem magnetischen Fluidum verwandt ist,
aber ebenso mit der Seele, die durch diesen Nervengeist mit dem Leibe zusammenhängt. Will die Seele sich aus diesem Leib entfernen, so erregt sie auch den mit ihr verbundenen Nervengeist und dieser den mit ihm
verbundenen Leib und erzwingt ihr Mitkommen. Ein Schlafwandler wendet sein Gesicht gegen den Mond und steigt auf Dächer und Kirchtürme, damit er sich
aus der mit Magnetismus erfüllten Tiefe der Erde erhebt und dadurch die ihn drückende Überfülle an diesem Fluidum vermindert. So wird der Leib wieder geeignet, seine Seele mit dem Geist durch den Nervengeist
aufzunehmen und zu beherbergen. Ist der Leib von dem Überdruck wieder frei geworden, so trägt ihn die Seele durch den Nervengeist an die Ausgangsstelle zurück und vereinigt sich wieder vollends mit ihm.
Natürlich weiß die Seele nichts von dem Zustand des Wandelns, weil sie kein Gedächnis hat. Sie weiß nur das, was sie gerade erschaut. Die Erinnerung der Seele im Leibe ist nichts als ein wiederholtes Wahrnehmen der
entsprechenden naturmäßigen Eindrücke in die Leibessinne. Zu dieser Wahrnehmung wird sie freilich erst durch die zahllosen Urbilder, die der Geist in sich trägt, von diesem erweckt<.
Heftige Sonneneruptionen beeinflussen ebenfalls das ird. Magnetfeld. Bei Proportionalität des mechanischen und magnetischen Moments des rotierenden Erdkörpers, können Änderungen der Magnetfeldstruktur
Fluktuationen der Erdrotation bewirken. Die Übertragung der Abnahme des Drehimpulses der Erde auf den Mondlauf (Akzeleration), ergibt die Differenz DT=ET-UT zwischen Weltzeit (UT) und Ephemeridenzeit (ET) astronomisch aus Sternbedeckungen.
Eine erste Näherung dafür ist die aus dem Atomzeitmaß physikalisch bestimmte DT = TT-UT1 (TT = TAI + 32.184 Sek.). Siehe Bestimmung der Ephemeridenzeitkorrektur.
Das weit ausgedehnte Erdmagnetfeld umschließt auch den Mond der aus diesem Grunde planetare Größe
besitzt, um die starken Ströme der irdischen Magnetosphäre oder des Van-Allen-Gürtels auszugleichen. Der Mond selbst besitzt kein nennenswertes Magnetfeld. Der Mondlauf zeigt stets dementsprechende beträchtliche
Abweichungen vom Sollwert, da sein Lauf nach dem reichaltigen Quantum des irdischen Magnetfeldes ausgerichtet ist. Der Astronom Simon Newcomb fiel im 19. Jahrhundert auf, daß die Ephemeridenfehler des Mondlaufs mit
Newton allein nicht zu erklären ist. Der Astronom widmete die letzten 30 Jahre seines Lebens vergeblich der Lösung des Problems. Auch Einstein konnte die Mondbahntheorie weder verbessern noch die beträchtlichen
Differenzen zwischen berechneten und beobachteten, gestörten Mondörtern erklären. Moderne Mondtheorien verwenden bis zu 5000 Terme, um Beobachtung und Rechnung vereinbaren zu
können. Die genaue Mondposition läßt sich sicher erst exakt berechnen, wenn die zuvor erwähnte reichhaltige Schwankung des Erdmagnetfeldes zwischen Neu- und Vollmond, als Funktion des Elongationswinkels des
Mondes mit der Sonne (Delaunay-Element D), in die Mondbahntheorie einbezogen wird. Die kleinen Störungen des Mondlaufs sind daher mit heutiger Kenntnis der Himmelsmechanik nicht restlos
aufzuklären (zwischen 1943-1959 lag der Fehler in Breite bei 0.6''-0.8'' und in Länge bei 0.2''-4.8''). Sicher besteht eine Korrelation des Delauny-Element >D< (Elogation des Mondes) mit der Fluktuation des
Magnetismus zwischen Erde und Mond bzw. Vollmond und Neumond, die entsprechende Terme berücksichtigen können. Das Phänomen von Ebbe und Flut wird der Anziehungskraft eines einzelnen Mondes in der Entfernung von
60.3 Erdradien zugeschrieben. Trotz enormer Größe des Mondes erreicht seine Masse nur 1.23 % der Erdmasse. Der Erdmond ist mithin 81.3x leichter als die Erde. Ein einzelner Mond geringer Masse in 60.3
Erdradien kann bei dieser Verhältnismässigkeit nicht die Anziehungskraft besitzen, um das Phänomen von Ebbe und Flut zu verursachen. Der Anteil des Mondes macht daher praktisch nur 1 % aus (bei einem Flutberg von
200 cm, etwa 2 cm). Dies führt zu dem Schluss, dass es sich bei dem Phänomen von Ebbe und Flut um eine periodisch-schwingende, tektonische Hebung und Senkung des Meeresbodens handelt, die ihre Energie aus dem
Erdinneren beziehen muss.
Die Mondbewegung wird laufend durch die Positionsastronomie kontrolliert, wobei besonders die messende
Mitarbeit des Amateurastronomen gewünscht wird, zumal die Registrierung einer Sternbedeckung nur mit geringem instrumentellen Aufwand verbunden ist. Die Fehlerermittlung trägt u.a. zur Verbesserung der
Mondtheorie bei. Auskünfte erteilt die Sektion >Sternbedeckung< der >Vereinigung der Sternfreunde< e.V. (VdS).
Mindestgenauigkeit der geographischen Koordinaten (Geodetic datum Deutschland Bessel 1841) bei
Sternbedeckungsbeobachtungen ±1 Bogensekunde (nach den Rechteck-Koordinaten der Deutschen Grundkarte
1:5000) und ±30 Meter Höhe über Meeresspiegel (nach den Höhenschichtlinien topograph. Karten 1:25000).
Siehe >Geographische Länge und Breite<.
Der Fehler des Bedeckungszeitpunktes darf 0.1 Zeitsekunden nicht überschreiten. Zur Bestimmung der visuell beobachteten Bedeckungszeit sind verschiedene Verfahren in Gebrauch.
Stoppuhr-Methode. Nach Möglichkeit sollte nur eine Quarz-Stoppuhr verwendet werden, da mechanische Stoppuhren größere Ganganomalien (Ölverharzung, Temperaturanfälligkeit usw.) besitzen. Digitale Anzeige auf
0.01 Sek., obwohl man mit der Stoppuhr-Methode manuell nicht so exakt messen kann (persönliche Gleichung). Eine Quarz-Stoppuhr wird von einem auerordentlich frequenzbeständig schwingenden Quarzkristall gesteuert.
Genauigkeit 0.001 Sek. pro Tag. Dennoch sollte die Genauigkeit unter verschiedenen Witterungs- und Temperaturbedingungen am Zeitzeichensignal überprüft werden.
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REM GFA-BASIC PROGR. STOPPUHR GOSUB stop1 PROCEDURE stop1 fa = 0 fb = 0 PRINT AT(2,14);"STOPPUHR:"
PRINT AT(30,14);"STOPP - TASTE >H< -" REPEAT UNTIL INKEY$ <> "" fa = TIMER / 200 WHILE fb < 100000 fb = TIMER / 200 - fa
PRINT AT(2,14);USING "STOPPUHR: #####.## SEK.",fb w3$ = UPPER$(INKEY$) IF w3$ = "H" THEN GOSUB stop1 ENDIF WEND
fb = 0 RETURN
Einige Minuten vor der Bedeckung erfolgt der möglichst exakte Stoppuhranschluß an ein Zeitzeichensignal
(DCF 77 s. >Zeitzeichen<). Die Registrierung kann auch durch Aufnahme der Stoppuhr mit der Videokamera und Markierung des Ereignis über das Mikrofon erfolgen.
Die Mitteilung aller Bedeckungsuhrzeiten erfolgt in UTC (Universal Time Coordinated = Koordinierte Weltzeit) der Zeitzeichensender (s. “Sternbeobachtung”). UT = MEZ - 1 Std, UT = MESZ - 2 Std.
Die Synchronisierung der Stoppuhr mit den Sekundensignalen ist durch die Auge-Ohr-Methode ersichtlich, so daß die persönliche Gleichung bei exaktem Stoppuhranschluß an ein Zeitzeichensender zu vernachläßigen ist.
Persönliche Gleichung. Die Dauer der Reizleitung Auge-Hand (Stoppuhr) oder Auge-Ohr (Zeitzeichensignal) verursacht einen durchschnittlichen Zeitmeßfehler von etwa 0.3 Sek. Die Reaktionszeit bezeichnet die persönliche Gleichung (p.Gl.).
Persönliche Gleichung (p. Gl.) = Reaktionszeit + Verzögerung des Zeitmeßintruments. Bei Zeitanschlumessungen gilt: Wirkliche Uhrzeit = Gemessene Uhrzeit minus Persönl. Gleichung.
Die p. Gl. unmittelbar nach der beobachteten Sternbedeckung mehrmals bestimmen und Mittelwert bilden. Weiterführende Literatur: F. Wünschmann, >über die persönliche Gleichung bei Zeitmessungen<. A.N. 246, 1932, Sp. 205-210.
Auge-Ohr-Methode. Man benöntigt einen Empfänger des kontinuierlichen Zeitzeichensenders DCF 77. Schaltplan eines 75 kHz-Empfängers von M. Frick in >Bestimmung der Weltzeit und Zeitzeichensender<.
>Sterne und Weltraum<, Heft 2/1967, S. 43-45. M. Arnoldt, >Zeitzeichen- und Normalfrequenzempfang - Ausbreitung, Sender, Empfänger und Decorder<, Franzis-Verlag, München 1987 (Schaltpläne von Zeitzeichenempfängern).
Der Beobachter schätzt das mit den Augen aufgenommene Ereignis in das mitgehörte und -gezählte Sekundenintervall des Senders. Durch die Auge-Ohr-Methode ist die persönl. Gleichung nahezu auszuschließen,
da bei einiger Geistesgegenwart Signale mit Auge und Ohr wesentlich schneller aufzufasssen sind, als über Handtaster. Genauigkeit der Schätzung geübter Beobachter ± 0.1-0.08 Sek.
Kassettenrecorder und Zeitzeichenempfänger (s. Auge-Ohr-Methode). Aufnahme der kontinuierlichen
Zeitzeichensignale auf Kassette. Über ein Mikrofon wird der Bedeckungszeitpunkt durch Handtaster mit akust. Signal (Morsetaster) oder kurzen Laut akustisch markiert (die persönl. Gleichung ist anzubringen). Das Band
kann man beliebig oft abhören und den Bedeckungszeitpunkt im Sekundeninkrement leicht auf 0.1 Sek. einschätzen. Eine auf ein Spulen-Tonband bertragene Kassette, die mit langsamer Bandgeschwindigkeit abspielt
wird, erlaubt eine Messung des Markierungstons oder -lauts zwischen zwei Zeitzeichensignalen mit der Stoppuhr.
Zahlreiche Mondrandabstanz- (d=y) u. Zeitmessungen (t=x) des Sterns, oder photographische
Reihenaufnahmen in Verbindung mit präzisen Zeitmessungen können vorgenommen und die aufgenommenen Distanzen ausgemessen werden. Ausgleichung Polynom 3. Grades: d=A+B*t+C*t2+D*t3. Der exakte
Zeitpunkt (t) der Bedeckung tritt bei d=0 ein.
Legt man die Höhenschichtlinien des Mondrandprofils von F. Hayn zugrunde, läßt sich das Profil bei
Vorausberechnungen der Sternbedeckungszeiten berücksichtigten. Pro Zeitsekunde bewegt der Mond sich im Mittel um 1020 Meter auf seiner Bahn weiter. Ein Höhenunterschied gegenüber dem mittl. Mondradius (1737.4
km) von 102 Meter im Randprofil macht bereits 0.1 Sek. aus. 102 Meter sind in mittl. Mondentfernung (384400 km) 0.055''. Fernrohre mit 11-15 cm Öffnung lösen etwa 0.5'' bzw. rund 0.9 km auf.
Zur Erfassung des Randprofils werden streifende Sternbedeckungen herangezogen, wobei jedoch die atmosphärische Irradiation den Mondradius geringfügig vergrößert (in mittl. Distanz 0.74'').
Das schlagartige Verschwinden oder Erscheinen der Sterne am scharfen Mondrand ist ein Charakteristikum atmosphäreloser Weltkörper, das nicht ausnahmslos zutrifft. Manchmal wird ein Stern kurz vor der Bedeckung
durch den Mondrand lichtschwächer, gebeugt (>gebremste< Sternbedeckung), rötlich gefärbt, blinkt oder blitzt. Für diese sog. Middlehurst-Effekte sind Gase im Mondinneren und tiefen Trichtern verantwortlich.
Datenformblatt des International Lunar Occultation Centre, Tokio (Fig. 9). Beschreibung in >Der Sternbote<, 29. Jahrgang, 361, 1986-9, Prof. H. Mucke, Astronomisches Bro, Hasenwartg. 32, A-1238 Wien.
Reduktion von Sternbedeckungen
Siehe >Reduktion von Sternbedckungen<. Höhenkarten des Mondrandprofils: F. Hayn, >Selenographische Koordinaten<. III. u. IV. Abhandlung des XXX. u. XXXIII. Bandes der Math.-Phys. Kl. der Königl. Sächs.
Gesellschaft der Wissenschaften. Leipzig 1907 u. 1914. D. Büttner, R. Büchner, >Neue Mondrandkorrekturen aus Sternbedeckungen<. >Sterne und Weltraum<, Heft 4/1988, S. 368.
D. Büttner, >Internationale Beobachtung einer streifenden Sternbedeckung<. >Sterne u. Weltraum<, Heft 4/1997, S. 374-375.
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