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GFA-Programme der Thematik Meteore, Ringmikrometer, Veränderliche Sterne, Doppelsterne usw. zum Download: http://www.spaceglobe.de/Download/GFAPROG.exe. Mit der
visuellen Methode sind Kleinplaneten mit Helligkeitsschwankungen über 0.15 mag visuell beobachtbar. Die Schwankung der größten Planetoiden Ceres (mit 1003 km Durchmesser größter Planetoid), Pallas (608 km), Juno (288 km) und Vesta (538 km)
betragen nur 0.04, 0.13, 0.15 und 0.15 mag. Entdecker Piazzi, 1.1.1801, Olbers, 28.3.1802, Harding, 1.9.1804 und Olbers, 29.3.1807. D. Tholen (Sky and Telescope, Heft Aug. 1980) entdeckte die sich über eine Größenklasse
erstreckende Amplitude des Kleinplaneten 216 Kleopatra, obwohl etwa nur 73 Planetoiden während der Perihelopposition heller als 9.5 mag werden.
Rotations- Rotations- (7) Iris 0.3 mag 7.12h
5.51 0.25 Bei kugelförmigen und rotationselliptischen (abgeplatteten) Planetoiden, ist die Lichtwechselperiode, die in diesem Fall durch unterschiedlich helle Oberflächenregionen verursacht wird, gleich der Rotationsperiode. Bei triaxialen
Ellipsoiden mit einer stark verlängerten Achse (Zigarrenform), bedeuten 3 Maxima oder 3 Minima der Lichtkurve eine Umdrehung, da wir abwechselnd auf die schmale u. breite Seite blicken. Die Rotationsperiode ist dann das Doppelte der
Lichtwechselperiode. Die Helligkeit des Planetoiden Vesta schwankt um 0.15 mag innerhalb einer Periode von 5h20m31.7s, die man nach photometrischen Untersuchungen von T. Gehrels als Rotationsperiode
annahm. Mit 6.4 mag ist Vesta der hellste Planetoid. 1971 fand R.C. Taylor bei lichtelektrischen Messungen auf dem Mauna Kea-Observatorium (Hawaii), daß jedes zweite Maximum um 0.1 mag niedriger lag als das erste. Die südliche Hemisphäre
der Vesta war 1971 der Erde stärker zugeneigt. Bis zum Jahre 1899 erhielten fast alle Planetoiden vorwiegend weibliche Namen der griech. Mythologie (Ausnahmen sind 20 Massalia [Marseille]
und 21 Lutetia [Paris]), später auch männliche Vornamen (1860 bekam der Planetoid [59] Elpis den ersten männlichen Vornamen vor [433] Eros) und Städtenamen; heute vorwiegend eine aus der Jahreszahl der Entdeckung und zwei lat.
Großbuchstaben bestehende Kennzeichnung (z. B. 1971 FA), und erst auf Antrag eine Registriernummer und den vorgeschlagenen Namen. (100) Hecate, (966) Muschi,
(1181) Lilith, (1486) Marilyn (nach der Tochter des Direktors des Cincinnati-Observatoriums), (1625) The NORC (nach einer Rechenmaschine), (1047) Geisha, (1372) Haremari (zu Ehren der weiblichen Mitglieder [Harem] des Astr. Rechen-Inst.
[ARI] Berlin); Städtenamen: (470) Kilia (benannt nach der Stadt Kiel); Trojaner: (588) Achilles, (617) Patroclus, (624) Hektor, (659) Nestor, (1143) Odysseus usw. Das Licht braucht 8.317 Minuten um die Strecke 1 AE (1 AE = astronomische Einheit =
149597870 km) zurückzulegen. Von der Beobachtungszeit (Weltzeit UT oder TDT) ist der Betrag 8.317 Minuten * Um die beobachteten Planetoidenhelligkeiten vergleichen zu können, reduziert man diese auf eine
Einheitsentfernung. Hierdurch wird der Lichtwechsel aufgrund der Bahngeometrie ausgeschaltet. H(1,0)i = Helligkeit des Planetenoiden in der Einheitsentfernung r = 1 AE und H(1,0)i = mi-5*LOG10(r* Hoi = mi-5*(LOG10(r* Oder: Hoi=mi+2.5*LOG10(((a-1)2*a2)/(r2* Beispiel: 11.2.1975 0h TDT, (433) Eros: r=1.14088 AE, Die Helligkeiten H(1,0)i und Hoi sind allerdings mit dem Phasenwinkel (i) behaftet. Der
Phasenwinkel mißt von 0 (voll beleuchtete Scheibe) bis 180 Grad (unbeleuchtet). Gesehen von der Sonne, ist die eine Hemisphäre mit der Sonne am Zenit (Sub-Solar Ort auf dem Gestirn) stets voll beleuchtet. Von der Erde gesehen ergeben sich
jedoch verschiedene Phasenwinkel. Der Phasenwinkel ist demzufolge der Winkel am Gestirnsmittelpunkt zwischen Sonne- (Sub-Solar Ort) und der Erdrichtung (Sub Erde Ort = Ort mit der Erde am Zenit auf dem Planetoiden). Bei i=90
Grad ist der Planetoid zur Hälfe beleuchtet, da die Richtungen am Planetoidenmittelpukt zur Sonne und Erde einen rechter Winkel bilden. Der größte Teil der Planetoiden erreicht einen max. Phasenwinkel unter 30 Grad. Für max. i=45 Grad
müßte der Planet bereits die Marsbahn kreuzen. R=Distanz Erde-Sonne, r = Distanz Sonne-Planetoid, Für große Phasenwinkel ist diese Formel ausreichend (i in Grad): Die folg. Formel ist für kleine Phasenwinkel präziser. Beispiel: 11.2.1975 0h TDT, (433) Eros: r = 1.14088 AE, Der
Phasenkoeffizient k bezeichnet das Maß der Helligkeitsabnahme des Planetoiden, wenn der Phasenwinkel um 1 Grad zunimmt. Hoi,H(1,0)i = auf Einheitsentfernung reduzierte mit Phasenwinkel i behaftete Helligkeit, i = Phasenwinkel, k = Phasenkoeffizient. Die Unbekannten Ho bzw. H(1,0) und k ermittelt man durch Ausgleichsrechnung (Lineare Regression), wobei der Zusammenhang zwischen i und k im allg. linear angenommen wird. Statt H(1,0)i
ist Hoi ebenso einsetzbar. Akkumulation: [y] =
REM NORMALGLEICHUNG FÜR ZWEI UNBEKANNTE (LINEARE REGRESSION) Awendungsbeispiele der Normalgleichung in Doppelsterne und
Veränderliche Sterne. T. Gehrels kann eine Linearität der Phasenkurve nicht bestätigen, da er bei kleinen Phasenwinkeln einen beträchtlich größeren Phasenfaktor findet, als bei größeren Phasenwinkeln (Oppositionseffekt). Linear
verhält sich der Phasenfaktor erst ab einem Phasenwinkel i>8 Grad. Bei nicht linearem Verlauf liefert wiederum ein Polynom 2 oder 3 Grades genauere Resultate. Bedingungsgleichung Polynom 2 Grades: Bedingungsgleichung Polynom 3 Grades: Bei linear angenommenen Verlauf bzw. großen Phasenwinkeln: Bei nicht linearem Verlauf bzw. kleinen Phasenwinkeln: Phasenkoeffizienten (absolute visuelle Helligkeit + Phasenkoeffizient [durchschnittl. k=0.023 mag]): Ceres mag = 3.40 + k 0.049*i mag, Pallas mag = 4.53 + k 0.036*i mag,
Juno mag = 5.62 + k 0.04*i mag, Vesta mag = 3.54 + k 0.0266*i mag, (433) Eros mag = 11.44 + k 0.024*i mag, an dem erstsmals Oppolzer 1901 einen kurzperiodischen Lichtwechsel feststellte. Die Kommission 20 der IAU (New Dehli, Nov. 1985)
führte ein neues Helligkeitssystem für Planetenoiden ein. Parameter H(1,0) und G. Ceres H(1,0) = 3.34 mag, G = 0.12 mag; Pallas H(1,0) = 4.13 mag, G = 0.11 mag; Juno
H(1,0) = 5.33 mag, G = 0.32 mag; Vesta H(1,0) = 3.20 mag, G = 0.32 mag. Beispiel: 11.2.1975 0h TDT, (433) Eros: r=1.14088 AE, Die für Extinktion korrigierte, beobachtete Helligkeit (mi) ist auf die Einheitsentfernung (H(1,0) oder Ho) zu reduzieren und für Phasenwinkel (k*i) zu korrigieren:
H(1,0) mag = mi - 5*LOG10(r* An die vertikale Ordinate wird die reduzierte Helligkeit des Planetoiden (mag) und an der Abszisse die reduzierte Beobachtungszeit (UT
oder JD) abgetragen. Numerisches Beispiel: JDmax = Eo + P*E
Bedingungsgleichung: Verbesserung der vorläufigen Elemente: Eo=Eo+ Evtl. Änderungen, Ungenauigkeiten der Periode P erkennt man aus dem B-R Diagramm. Einfaches photometrisches Verfahren zur Bestimmung des Lichtwechsels.
Nach den von M. Beyer beobachteten 56 JDminima (ab E=169093, Eo=2.919 September 1951) des Lichtwechsels des Planetoiden (433) Eros, erhält man als Ausgangsepoche Eo = JD 2415326.496 Tage, Lichtwechselperiode P=0.1097971910977 Tage (um die
siderische Rotation zu erhalten, ist neben der Lichtzeit die Polwinkelkorrektion (P/360°*K) von den beobachteten Minima zu subtrahieren). Der mittl. Fehler von Eo beträgt 0.510059 Tage, so daß weit mehr als 56 beobachtete
Lichtwechselminima heranzuziehen sind (Material mehrerer Oppositionen), um den mittleren Fehler Eo weiter zu senken. Der mittlere Fehler von P beträgt 0.00000299 Tage. Da dieser Planetoid die ungefähre Gestalt einer >Zigarre<
besitzt (theoretische Modellform Kreiszylinder mit zwei Halbkugeln), macht die Lichtwechselperiode 0.109797 Tage von 2 Minima nur die halbe Umdrehung (½P) aus. (433) Eros rotiert demzufolge in ½P 0.109797 Tage mal 2 = in P 0.219594
Tage um die Achse (5h16m12.9s). Lichtwechselelemente dieses Planetoiden: f=P/360°.
REM GFA41 ROTATIONSELEMENTE PLANETOIDEN Die meisten Planetoiden erscheinen auch in den größten Fernrohren als sternartige Lichtpünktchen, die daher auch Asteroiden
(sternähnlich) genannt werden. Ausnahmen sind die größten und hellsten Planetoiden, an denen mikrometrische Durchmesserbestimmungen vorgenommen werden können. Auch (433) Eros ist in großen Teleskopen in größter Erdnähe (22 600 000 km) als
unregelmäßige, längliche »Zigarre« (Zylinderform mit den Achsen a=35 km, b=16 km, c=17 km km Durchmesser, durchschnittlich 23 km Durchm.) sichtbar.. (23 km /23000000 km)*57.29578*3600'' = scheinbarer Winkeldurchmesser 0.21''
(Bogensekunden). (0.01 m /(0.21/3600))*57.29578 = 9822 m. 0.21'' entspricht dem Winkel von 1 cm, gesehen aus 9.82 km Abstand. Das Zigarren- bzw. Zylindermodell trifft auf etwa 90 % aller Planetoiden zu. Die
Informationen sind daher, wenn Radarmethoden und Aufnahmen durch Raumsonden ausgeschlosssen werden, allein aus der Lichtkurve (Planetoidengestalt) und Amplitudenänderung (Achsenorientierung) zu gewinnen. Regionen mit unterschiedlichem
Rückstrahlvermögen (Albedo) sind am Vergleich zweier Maxima oder zweier Minima einer halben Umdrehung (systematische Unterschiede zwischen den geraden und ungeraden Phasenepochen E) zu erkennen. Der bei großen Amplituden kaum bemerkbare
Unterschied macht durchschnittlich 0.04 mag aus. Viel krasser als die Albedovariationen der Oberfläche, spiegelt die Lichtkurvenform die unregelmäßige Gestalt (Trümmerstück) der Planetoiden wider. Spiegelnde Oberflächenregionen ergeben -
bei geringster Änderung der Achsenneigung - eine völlige Änderung der Lichtkurve. Die Achsenorientierung bei ellipsoidischen oder zylinderförmigen Körpern ist aus der Änderung der Amplitude des Lichtwechsels abzuleiten.
Fig. 38a zeigt die Relation zwischen der Amplitude (A) und dem zur Erde geneigten Winkel der Rotationsachse (De) für (433) Eros und den Kurvenverlauf zweier theoretischer Modellformen: Kreiszylinder (Kurve b) mit zwei angesetzten Halbkugeln (»Zigarre«) und dreiachsiger Rotationsellipsoid (Kurve c). Die Modelle ergeben jedoch nur sehr grobe Anhaltspunkte des Winkels De.
Da der Winkel De die Erhebung der Erde über den Planetoidenäquator bezeichnet, entspricht der durch die
Erde (Sub-Erde Ort) verlaufende Deklinationskreis der Polkurve 90°-De. Von der Erde gesehen, ist der auf den Planetoidenäquator bezogene Erdort De, K (=Sub Erde Ort) der scheinbare Mittelpunkt des Planetoiden (= Rektaszension a, Deklination d). Passiert die Erde die Äquatorebene des Planetoiden von Süden nach Norden (De=0), ergibt sich eine
Maximalamplitude und eine weitere bei der nachfolgenden umgekehrten Überquerung der Äquatorebene von Norden nach Süden (wieder De=0). Dadurch erhält man zwei senkrecht zur Rotationsachse verlaufende Polkurven (Kreis um den Planetoidenort
Ein zunehmender Phasenwinkel kann die Lichtwechselamplitude vergrößern und zu tieferen und schärferen Minima führen. Der Rotationspol ist jedenfalls mit dem Beobachtungsmaterial mehrerer Oppositionen zu vereinbaren. Da der Winkel De die Erhebung der Erde über den Planetoidenäquator bezeichnet, entspricht der durch die
Erde (Sub-Erde Ort) verlaufende Deklinationskreis der Polkurve 90°-De. Von der Erde gesehen, ist der auf den Planetoidenäquator bezogene Erdort De, K (=Sub Erde Ort) der scheinbare Mittelpunkt des Planetoiden (= auf den Erdäquator bezogen
Schlägt man daher um den Nordpolort
Bei unbekanntem Nordpol
Ist der Nordpol nach der Beziehung 90°-De [Funktion A=f(De) und (P/360)*K] in Einklang mit dem
Beobachtungsmaterial mehrerer Oppositionen gebracht, kann De und K berechnet werden.
Winkel der Äquatorbene des Planetoiden mit der Äquatorebene der Erde (Fig. 39a): i = 90°-
De = planetozentrische (= auf den Planetoidenmittelpunkt bezogene) Deklination der Erde (Erhebung der Erde über die Planetoidenäquatorebene: -90° Südpol<=De<=+90° Nordpol); K = planetozentrischer
Polwinkel der Erde = planetozentrische Rektaszension der Erde (K = Länge der Erde [im gleichen Sinne wie
Geozentrisch (= auf die Erdemitte bezogen) verläuft K ± 180° (Fig. 39a) durch den Planetoidenort
Bei Pos. 4 (Fig. 38) besitzt die Erde K=206.28° und (433) Eros 206.28° - 180° = 26.28° (geozentrisch). Da bei Fig. 38,39 die Rektaszension (von Norden gesehen) im Uhrzeigersinn zählt, wird der Winkel 26.28°
(von Süden gsehen) entgegen dem Uhrzeigersinn (ab aufsteigenden Knoten N) gemessen. De = ARCSIN(-sin( Geozentrischer Positionswinkel (pw) der Rotationsachse: y=(cos(
Fig. 38 (Gradnetzmittelpunkt +9, 150 Grad) zeigt die Bahn (30 zu 30 Tage) des Planetoiden (433) Eros (Opposition 1974-75) mit Polkurven 90°-De um den Südpol der Rotationsachse. Position 1: 1.11.1974, De=2.02°/K 234.89° (Amplitude 1.5 mag?).
Pos. 2: 1.12.1974, De=11.19°/K=243.22°.
Nordpol der Opposition 1951-52 nach M. Beyer:
Fig. 39 zeigt dagegen die Polkurven 90°-De um den jeweiligen Planetoidenort gezeichnet, deren Schnittpunkt die Südpollage bezeichnet (
Bei jedem Minima und max. Amplitude (De Bei Zugrundelegung der Minima-Beobachtungen, wählt man den rotierenden Null-Längengrad
(Zentralmeridian ZM = 0 Grad der Minimazeitpunkte) in Richtung der großen Achse (a), an einem der beiden Enden des länglichen Planetoidenkörpers. Zum Minimumzeitpunkt beobachtet man dann die schmale Seite (b-Achse) mit ZM=0 Grad.
Da sich die beobachteten Minimazeitpunkte auf die Erdrichtung beziehen (synodische Rotationsphasen), ändert sich mit zunehmender Länge der Erde K die Blickrichtung. Die Rotation bezieht man daher auf die
feste Richtung des aufsteigenden Knotens N mit K=0 Grad. An die beobachteten Minimazeitpunkte (UT) ist somit folg. Korrektion unter Annahme direkter Rotation (= Rotation von Norden gesehen, entgegen dem Uhrzeigersinn) anzubringen: UTk
(K=0°) = UT - (P/360°)*K. Bei retrograder Rotation (= von Norden gesehen, im Uhrzeigersinn): UTk (K=0°) = UT + [P/360°].
K=Länge der Erde (in Grad), P=siderische Rotationszeit des Planetoiden. Die Korrektion P(360)*K für Blickrichtungswechsel, an die beobachtete Rotationszeit UT angebracht, ergibt die Zeitpunkte UTk der
siderischen (auf einen festen Punkt N oder Stern bezogenen) Rotationsphasen. Bei bekannter siderischer Rotationszeit P sind die Werte B-R=K*(P/360) aus den Beobachtungszeiten zu
ermitteln. Die dafür notwendige Kenntnis der siderischen Periode P bestimmt man durch schrittweise Näherung: (P/360°)*K=B-R (Beobachtung minus Rechnung).
Die Minimazeitpunkte werden mit der folg. Rechnung verglichen und schrittweise (iterativ) der Beobachtung (B) angeglichen. Die Richtigkeit der Lage des Planetoidenpols ist verbürgt, wenn das gesammelte Beobachtungsmaterial mit der Berechnung übereinstimmt. 1) Amplitudenbedingung: [A=f(De)] De-beobachtet minus De-berechnet = An der vertikalen Ordinate die Amplitude A abtragen (Fig. 38a), an der horizontalen Abszisse der
Neigungswinkel der Achse De mit zugehörigem julianischen. Datum (JD). Bei linearer Proportionalität ergibt sich einfach: i = Amax (maximale Amplitude)/90 Grad, oder falls A bei 75 Grad = Null wird, i=Amax/75 Grad. A=Amax-i*De.
2) Phasenbedingung: K*(P/360)-beobachtet minus K*(P/360)-berechnet =
Minima-berechnet (R) = Eo + ½P * E + Lichtzeit 0.005775521*
(P/360)*K ist die Differenz aus berechneten minus beobachteten Minima [B-R=K*(P/360)].
Ordinate B-R = K*(P/360) in Tagen, Abszisse JD der Minimazeitpunkte. Die angenommene Polkoordinate
3) Positionswinkelbedingung: pw-beobachet minus pw-berechnet = Durchgänge vor der Sonne sind terrestrisch nur bei Planetoiden beobachtbar, die ihren auf- oder absteigenden Bahnknoten zusammen mit der Sonne passieren. Um vor der Sonne sichtbar zu sein, muß
zudem die Bahn innerhalb der Erdbahn liegen. Diese Bedingungen erfüllen nur wenige Planetoiden, wobei Objekte mit größeren Durchmesser als ein paar Kilometern nahe der Erdbahn nicht vorkommen. Der
Planetoid (2201) Oljato erfüllt zeitweise diese Bedingungen (Bahnneigung gegen die Erdbahn i=2.5146°, aufst. Knoten
Ist die topozentrische ekliptikale Breite des Planetoiden, in genauer Konjunktion mit der Sonne nahe eines Bahnknotens, kleiner als der scheinbare Sonnenradius (16'), findet ein Durchgang vor der Sonne statt. Der
Durchgang des Halleyschen Kometen 1910 vor der Sonne war trotz intensiver Bemühung nicht nachzuweisen. Durchgänge durch den Schatten eines Planeten (Erde, Venus, Mars, Jupiter usw.) treten bei folg.
Bedingungen ein. Der Planetoid muß die Opposition zur Sonne einnehmen (Sonne-Planet-Planetoid in einer Linie), und die Bahnebene des Planeten schneiden bzw. den auf- oder absteigenden Knoten der
Planetoidenbahn mit der Planetenbahnebene passieren, da Planetenschatten stets innerhalb der Planetenbahnebene liegen. Ist die vom jeweiligen Planeten sichtbare topozentrische ekliptikale Breite eines
Planetoiden kleiner als der Halbmesser des Planetenkernschattens am Planetoidenort, tritt zum Zeitpunkt der Opposition eine totale Verfinsterung ein, sofern die topozentrische Entfernung des Planetoiden kleiner
ist, als die Länge des nahezu runden bzw. abgeplatteten konischen Planetenschattens. Sternbedeckungen durch Planetoiden zählen zu den häufig zu beobachten Erscheinungen, da diese Objekte
eine sehr schnelle Eigenbewegung besitzen. Die an vielen verschiedenen Erdorten beobachteten Durchgangssehnen des Sterns bezeichnen das Profil u. den Durchmesser des Planetoiden. Die Deklination und Rektaszension eines Planetoiden erhält man durch Anschlußmessung mit Mikrometer
(Positionsfadenmikrometer, Brechungsgittermikrometer usw.) an Sternen genau bekannter Position, oder mit den Mitteln der photographischen Ortsbestimmung (s. ASTROGRAPH I u. II). Kleinplaneten mit unsicheren Bahnelementen sind in den
Ephemerides of Minor Planets besonders gekennzeichnet. Ohne neue Positionsmessungen und daraus resultierende Bahnelementeverbesserung gehen
viele Kleinplaneten verloren. Im Jahr 1900 verlor man 452 Hamiltonia aus den Augen, der erst 1973 wiederentdeckt wurde. Der seit 1916 vermißte Planetoid (843) Nicolaia wurde nach 65 Jahren
wiedergefunden. (2101) Adonis wurde am 23.6.1984 wiederentdeckt Eine Beobachtungsreihe dauert mindestens 6-8 Wochen, wobei auch die Mitarbeit des Amateurastronomen
erwartet wird. Die wissenschaftl. Institute verlangen eine Positionsgenauigkeit von mindestens 1-2 Bogensekunden. Durch Anschlußmessung mit dem Brechungsgittermikrometer oder Fadenmikrometer ist
diese Meßgenauigkeit an mittleren u. größeren Instrumenten (Öffnung ab 150 mm) zu erreichen (durch vergleichende Vermessung von Sterndistanzen bekannter Position gewinnt man Einblick in die Genauigkeit des Meßverfahrens).
Die photographische Ortsbestimmung (Kamerabrennweite 300-500 mm) erfordert eine Ausmessung mit Meßmaschinen auf mindestens 0.001 mm (Mikrodensitometer oder Kreuzmeßtisch). Da die wenigsten
Amateurastronomen über die Meßapparate astronom. Institute verfügen, bleibt der Mehrzahl nur die Ausmessung von Vergrößerungen durch Projektionsgeräte, wobei der Diaprojektor am besten geeignet ist
(s. ASTROGRAPH I,II,). Da die Papierdehnung bei Reproduktionen wegfällt, können sich die Fehler der Projektionsoptik und die mangelande Planlage von Dia und Projektionsfläche zur optischen Achse
bemerkbar machen, die sich jedoch nahe der opt. Achse kaum auswirken. Der Genauigkeitsgrad der verwendeten Apparatur ist durch Ausmessung bekannter Sternpositionen leicht festzustellen.
Die Meßwerte können zur Reduktion in die entsprechende Rubrik des Globus eingegeben werden. Die Meßdaten (Datum, Uhrzeit UTC, verwendete Anschlußsterne und gemesse Distanz, Positionswinkel und
Angaben über Instrument, Meßmethode und -vorrichtung, geograph. Breite und Länge des Beobachtungsortes) können auch unreduziert an »The Minor Planet Center«, 60 Garden St., Cambridge,
MA 02138, USA, geschickt werden (dort ist auch das »Minor Planets Circular« erhältlich), früher Cincinnati Observatory, Observatory Place, Cincinnati, Ohio, USA. |
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Sternbeobachter - Sterntagebuch - Produktinformation - www.spaceglobe.de |
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